ich möchte mit folgendem blogposting niemandem zu nahe treten, der zufällig den gleichen namen trägt, wie meine nähmaschine. bestimmt sind sie ein ganz wunderbarer mensch mit herausragenden charaktereigenschaften und großartigen talenten. aber sollten sie unter gleichem namen irgendwann als nähmaschine wiedergeboren werden, seien sie bloß vorsichtig, dass sie nicht ausgerechnet mir unter die augen treten.
meine nähmaschine heißt victoria. hätte ich sie nicht geschenkt bekommen, wäre allein der name für mich grund genug gewesen, sie nicht zu erwerben. denn das erste, was ich mit diesem namen assoziiere sind zickigkeit und arroganz. und in der tat verhält sich victoria seit dem ersten tag genau so. hier sehen wir sie in ihrer natürlichen umgebung, auf meinem arbeitstisch:
leider muss ich zugeben, dass ich victorias äußerem erscheinungsbild rettungslos erlegen bin: sie ist weiß! (weiß!!) mit einer legende in blau und rot. aber ihr charakter ist, nunja, schwierig. sehr schwierig.
seit wir zusammen sind, tut sie, was ich möchte, grundsätzlich nur, wenn sie lust dazu hat. manchmal hat sie die und alles ist perfekt. dann näht sie wie am schnürchen, rattert fleißig vor sich hin und hilft mir auch um die kompliziertesten stoffecken. aber wehe, sie ist übellaunig! dann macht sie unermüdlich zigmal hintereinander die gleichen zicken; lässt spöttisch ober- oder unterfaden reißen, zieht den stoff in die unterfadenkapsel, um ihn dort kaltherzig zu zerfetzen, verhuddelt den oberfaden mit der unterfadenkapsel, so dass sich innerhalb von zwei sekunden irrsinnige fadenknäuel an der unterseite des stoffes bilden, die auch mit dem nahtauftrenner nicht ohne beschädigung des stoffes aufzudröseln sind.
ich fluche dann, zerre, entwirre, schraube auf, pule, säubere, öle und mache alles sonst noch erdenkliche, um victoria milde zu stimmen und zum reibungslosen weiternähen zu bewegen. selten klappt das. meistens macht sie die selbe sch**** nochmal. und nochmal. fünf mal. zehn mal. 20 mal. so lange, bis sie mich so weit hat, dass ich solche, solche, solche, solche, oder auch solche tweets erbreche, um meinem ärger irgendwie luft zu machen.
man sieht: es kommt recht häufig vor, dass ich mich über victoria ärgere. auch die fast 80 euro teure generalüberholung hat nichts daran geändert, dass victoria weiterhin zickig bleibt und mir das arbeiten nicht selten für mehrere stunden enorm erschwert oder gänzlich unmöglich macht.
ich frage mich, ab welchem grad von verärgerung dieser art es legitim ist, sich eine neue, tadellos funktionierende, nähmaschine zuzulegen. ich denke mittlerweile jedenfalls ersthaft darüber nach. victoria und ich, das ist eigentlich nur noch eine vernunftehe. mein herz sucht längst nach was neuem. pfaff, bernina? haben die anwesenden damen irgendwelche empfehlungen für eine neue nähmaschine?
Freitag, 8. Mai 2009
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Meine Mutter ist schwer begeistert von ihrer Bernina 440 und von ihrer neuen Brother (die hat shcon ein integriertes Stickmodul und Computer), die Bernina ein seperates gekauftes Stickmodul.
AntwortenLöschenMit beiden ist meine Mama sehr sehr zufrieden und patcht damit auch ihre Monsterdecken im Format 2,4 auf 3m oder so.
LG
bekki